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Zur Initiative

Die Initiative besteht momentan aus einer bunten Vielfalt an Lebensmittelunternehmen, die sich gemeinsam für eine transparente Lebensmittelindustrie stark machen. Unter anderem gehören erdbär, FRoSTA, HELLO FRESH, Nestlé Deutschland sowie Oatly und Veganz dazu. Leitung und Koordination der Initiative erfolgen durch COBIOM und die Global Impact Alliance. 

Der Lebensmittelsektor macht momentan knapp ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen aus, wovon etwa die Hälfte durch die Produktion von tierischen Erzeugnissen verursacht wird. Ein Wandel der Lebensmittelsektors birgt demnach enormes Emissionseinsparungspotential. Transparenz ist hier der erste Schritt in Richtung mehr Nachhaltigkeit. Deshalb fordert die Initiative TCL eine Vorlage eines Gesetzesentwurfs zur verpflichtenden Angabe des CO2e-Fußabdrucks auf Lebensmitteln in Deutschland. Hierzu haben es sich die Mitgliedsunternehmen zum Ziel gemacht, eine einheitliche Kennzeichnung sowie eine standardisierte Berechnungsmethode für einen CO2e-Fußabdruck auf Lebensmitteln zu entwickeln. Damit wollen sie klimafreundlichere Konsumentscheidungen ermöglichen und Unternehmen dabei unterstützen, ihren CO2e-Verbrauch zu identifizieren und zu reduzieren. 

Die Zusammenarbeit der Mitgliedsunternehmen basiert auf ethischen Richtlinien, die gemeinsam mit externen, neutralen Koordinierungsinstanzen und dem Support einer NGO entwickelt wurden. Zusätzlich wird die Initiative durch die externen Unternehmen COBIOM und die Global Impact Alliance koordiniert und geleitet. 

Die Mitgliedsunternehmen stehen im ständigen inhaltlichen Austausch mit führenden Expert*innen und Wissenschaftler*innen im Bereich Klimakennzeichnung. Durch die Governance Struktur der Initiative wird sichergestellt, dass alle Entscheidungen auf Empfehlungen basieren, die die Expert*innen mehrheitlich befürworten. Zusätzlich wird dem Expert*innengremium bei Abstimmungen zu Themen, die dem jeweiligen Zuständigkeitsbereich betreffen, ein Stimmrecht eingeräumt. Weiterhin haben die beteiligten Wissenschaftler*innen das Recht, zu Entscheidungen, bei denen sie überstimmt wurden, eine Stellungnahme zu verfassen, die wir auf unserer Website veröffentlichen. Damit wird ein offener und transparenter fachlicher Diskurs sichergestellt.  

Die Unabhängigkeit der Initiative stellen wir durch mehrere Faktoren sicher.  

  • Durch den unabhängigen Koordinator COBIOM der als zentrale Schnittstelle fungiert und zwischen den einzelnen Stakeholdergruppen vermittelt. 
  • Durch die Governance Struktur der Initiative wird sichergestellt, dass alle Entscheidungen auf Empfehlungen basieren, die die Experten*innen mehrheitlich befürworten. Zusätzlich wird dem Expert*innengremium bei Abstimmungen zu Themen, die dem jeweiligen Zuständigkeitsbereich betreffen, ein Stimmrecht eingeräumt. Weiterhin haben die beteiligten Wissenschaftler*innen das Recht, zu Entscheidungen, bei denen sie überstimmt wurden, eine Stellungnahme zu verfassen, die wir auf unserer Website veröffentlichen. Damit wird ein offener und transparenter fachlicher Diskurs sichergestellt.  
  • Um den in der Initiative minder repräsentierten NGOs dasselbe Entscheidungsgewicht zu geben, wie den Mitgliedsunternehmen, wurde die Möglichkeit installiert, dass bei der Abstimmung Fraktionen gebildet werden können. Dabei wird nachfolgendem Verfahren vorgegangen.  
  1. Nach Bekanntgeben der Agenda oder während der Durchführung des entsprechenden Treffens kann ein Antrag auf das Sonderstimmrecht gestellt werden, wenn dieser von mindestens zwei Vollmitgliedern unterstützt wird. Es werden zwei Fraktionen gebildet.  
  1. Entscheidungen werden dann nur angenommen, wenn sowohl mindestens zwei Drittel der kommerziellen Mitglieder als auch zwei Drittel der nichtkommerziellen Mitglieder dafür stimmen.  

Diese und weitere Regelungen zur Sicherstellung der Unabhängigkeit wurden in den ethischen Richtlinien der Initiative festgehalten: https://together-for-carbon-labelling.de/ethische-richtlinien/

In erster Linie geht es vor allem darum, die Machbarkeit unter Beweis zu stellen und der Politik zu zeigen, dass es zur Einführung einer verpflichtenden CO2e-Kennzeichnung auf Lebensmitteln nicht an Bereitschaft der Wirtschaft oder an der Umsetzbarkeit der wissenschaftlichen Empfehlungen scheitert. Sollte die Politik den Schritt gehen und der Forderung nach einem Gesetz nachkommen, dann kann die Arbeit der Initiative als Grundlage dienen.  

Die Entwicklung eines Nachhaltigkeitslabels halten wir für sehr komplex, da bereits die Festlegung der verschiedenen Dimensionen von Nachhaltigkeit und damit die einheitliche Definition von Nachhaltigkeit sehr schwierig ist. Wir sind der Meinung, dass ein wirkliches Nachhaltigkeitslabel auch soziale, ökonomische und ökologische Faktoren beinhalten sollte und das Thema ganzheitlich abzubilden. Selbst wenn sich in naher Zukunft die EU auf eine solche einheitliche Definition und die dazugehörigen Faktoren einigt, steht immer noch die Frage im Raum, ob diese gewichtet werden und wenn ja wie. Zusätzlich müssen die Berechnungen/qualitativen Erhebungen, die zur Einstufung dieser Faktoren verwendet werden, durch ein vergleichbares und transparentes Verfahren ermittelt werden. Dieselben Probleme ergeben sich bei einem Umweltlabel für die einzelnen zu berücksichtigenden Umweltfaktoren. Daher sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass alle Faktoren durch Initiativen wie TCL erst in ihrer Erhebung/Berechnung standardisiert werden müssten, bevor sie dann in ein gemeinsames Label gebracht werden können. Bei den CO2e-Berechnungen handelt es sich bereits um ein wissenschaftlich gut verstandenes Verfahren. Daher haben wir entschieden, dass eine Standardisierung hier bereits möglich und durch die verschiedenen wissenschaftlich anerkannten Methoden auch nötig ist. Ziel ist es, eine vergleichbare und transparente Berechnungsgrundlage für die zum*r Kunden*in kommunizierten Daten zu gewährleisten. 

Klimaschädliche Treibhausgase im Allgemeinen spielen eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels. Ihre Reduktion oder Vermeidung stellt eine möglichen Weg dar, die im Pariser Klimaabkommen festgelegten Zielsetzungen sowie die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen erreichen zu können. Deshalb ist die Initiative bemüht, eine CO2e-Kennzeichnung für Lebensmittel zu entwickeln und damit einen Beitrag zur Verminderung der Klimaerwärmung zu leisten. Gleichzeitig ist allen Mitgliedern der Initiative bewusst, dass eine eindimensionale Betrachtung von CO2e und damit die Vernachlässigung von anderen Dimensionen des Umweltschutzes zu weiterführenden Problemen führen kann. Dennoch sind wir der Meinung, dass der Prozess der Entwicklung eines Nachhaltigkeitslabels, welches Nachhaltigkeit ganzheitlich abbildet, sehr komplex ist. Bei der Einführung eines Nachhaltigkeitslabels handelt es sich um einen fließenden Prozess, der möglichst schnell und agil angestoßen werden muss. Daher fokussiert sich die Initiative zunächst auf den Faktor CO2e, um den Kund*innen schnellstmöglich einen vergleichbaren Bezugswert für klimafreundliche Kaufentscheidungen zu geben. Die Mitglieder der Initiative sind bemüht, den Prozess auch für andere Nachhaltigkeitsfaktoren voranzutreiben und es ist nicht ausgeschlossen, die entwickelte CO2e-Kennzeichnung um weitere Nachhaltigkeitsdimensionen ergänzen und so die Entwicklung eines Nachhaltigkeitslabel weiter voranzutreiben. Dazu müssten im ersten Schritt eine Priorisierung weiterer wichtiger Nachhaltigkeitsdimensionen stattfinden und anschließend müssten für diese Themen weitere Initiativen ähnlich wie TCL installiert werden. 

An der Entwicklung der Kennzeichnung haben sich die Mitarbeiter*innen der Arbeitsgruppe von Professor Achim Spiller an der Universität Göttingen, Dr. Anke Zühlsdorf, Dr. Dominic Lemken, Frau Professor Carolyn Hutter der DHBW Heilbronn, Frau Dr. Ulrike Eberle von Corsus, Dr. Hayo van der Werf vom INRAE beteiligt. Weiterhin haben sich Manuel Klarmann von eaternity und Ajay Varadharajan von Greenswapp aktiv in die Entwicklung eingebracht.  Mehr können sie auf folgender Seite über unsere Expert*innen erfahren https://together-for-carbon-labelling.de/expertinnen/

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